Leider zeigen sich gerade in Amerika hinter der Gender-Bewegung Interessengruppen, die offen Frauenfeindlichkeit ausleben. Gehabte Frauenfeindlichkeit, in einem weiteren Gewand.
DISKRIMINIERUNG DURCH TRANS-IDEOLOGIE
In Kanada verklagte eine transsexuelle Frau mehrere Kosmetikstudios, die sich geweigert hatten, ihr Geschlechtsteil mit Wachs zu enthaaren. Sie fühlte sich deswegen diskriminiert. Das Gericht schmetterte die Klage in diesem Fall zwar ab. Doch die britische Forscherin Maya Forstater verlor ihren Job, weil sie in ihren Veröffentlichungen darauf bestand, dass Menschen ihr biologisches Geschlecht nicht ändern können. Auch Beispiele in der Sportwelt zeigen die Schwierigkeiten von sexueller Identität und Diskriminierung auf. So wehren sich aktive Sportlerinnen dagegen, transsexuelle Frauen als Konkurrentinnen zu akzeptieren.
Niemand sollte eine Strafanzeige riskieren, weil er ein Anliegen aufgrund des biologischen Geschlechts des Gegenübers verweigert. Eine Gynäkologin sollte einer Transfrau, selbst mit rekonstruierter Vagina, den Wunsch abschlagen können, bei ihr einen Vaginal-Abstrich vorzunehmen, weil ein Abstrich absolut keinen Sinn macht, da sie keinen Muttermund, keine Gebärmutter, keinen Gebärmutterhals, keine Eierstöcke besitzt. Denn solche “Rollenspiele” machen unsere Wahrnehmung und unser Denken konfus.
Für Rechtsprofessor Marcel Niggli ist die Vorstellung ein Graus, dass plötzlich Richter über solche Fälle entscheiden müssen. «Die Gesellschaft soll darüber diskutieren. Man kann anderen auch moralische Verfehlungen vorwerfen, aber Moral und Recht sind zwei unterschiedliche Kategorien», sagt Niggli. «Es gibt Sachverhalte, die sich klaren Unterscheidungen entziehen und sich daher schlecht eignen für eine rechtliche Beurteilung.»
FRAUENFEINDLICHE TRANSGENDER
Frauen, die sich dem aktivistischen Transdiktat nicht fügen wollen, werden von frauenfeindlichen Transgruppen TERF’s genannt. Eine Zuschreibung, die für „Trans-Exclusionary Radical Feminism“ steht, „trans-ausschliessenden radikalen Feminismus“. Zum ersten Mal benutzt wurde der Begriff 2008 - damals noch überwiegend im englischsprachigen Raum. Das Thema Transgender spaltet die Frauenbewegung.
In einem Online-Beitrag von “Die Störenfriedas” schreibt eine Frau, sie habe, wie viele TERFs, einmal ganz klein als Transunterstützer*in angefangen. Mehr Frauen, mehr Feministinnen, mehr Unterstützung für die gute Sache, wie sie damals dachte. Bis sie gewahr wurde, was feministischen Bedenkenträger*innen und deren Organisationen an schierem Hass entgegen schwappt. Das blosse darüber sprechen, darüber diskutieren sei eine derartige Bedrohung, dass keine Mittel gescheut würden – bis hin zu Bombendrohungen, um entsprechende Treffen zu verhindern. „Diese TERFs möchten wie in einem Holocaust alle Trans*menschen vernichten!“, wurde ihr wortwörtlich in einem persönlichen Gespräch versichert. Einen interessanten Artikel dazu schrieb ein anonym bleibender Mann unter dem Pseudonym Michael Müller: „Transfeminismus: Das Patriarchat, das durch die Hintertür in den Feminismus eindrang“
GENDER-STUDIES – SARGNÄGEL DES FEMINISMUS
Auch Vertreter*innen der ersten Stunde der Gender-Studies zeigen sich besorgt bis aufgebracht über die antifeministischen Tendenzen in der LGBTQ+ Szene. Vojin Saša Vukadinović, promovierter Historiker, gehörte zu den ersten Gender-Studies-Studierenden in Deutschland. Er kritisiert in der EMMA scharf die Queer-Szene und die unguten Entwicklungen. Für ihn sind heute Gender-Studies "Sargnägel des Feminismus". Nach Vukadinović sind Gender-Studies, einst Hoffnung für mehr Geschlechtergerechtigkeit, zwei Jahrzehnte später nicht mehr interessiert an feministischen Fragestellungen – und auch nicht mehr an der Frauenemanzipation als solcher.
Auch Rechtstendenzen an Hochschulen bedrohen den Feminismus. So lautet der Hinweis auf ein kritisches Essay zum Thema: „Während antifeministische Strukturen und Diskurse schon immer Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft waren, haben sie im Zuge des gesellschaftlichen Rechtsrucks zuletzt wieder an Stärke und Ausbreitung gewonnen.“ Essay: Feindbild Emanzipation – Antifeminismus an der Hochschule
GESCHLECHTSKRITISCHE FEMINISTINNEN ZAHLEN EINEN PREIS - ABER DER PREIS FÜR DAS SCHWEIGEN IST HÖHER
Dieser Titel steht über einem Artikel der freien Autorin Libby Emmons. Die Schriftstellerin und Mutter lebt in Brooklyn, New York und schreibt für The Federalist, ein konservatives Online-Magazin. Libby Emmons beschreibt in diesem Artikel das, was sich vor allem feministische Frauen und Männer ernsthaft überlegen sollten.
Wir können nicht Feminismus, Homosexualität und weitere Genderfragen kritiklos vermischen, denn das wird in einer Geschlechterverwirrung der nächsten Generationen enden, die wir auf keinen Fall zulassen oder sogar unterstützen sollten.
Wo Transideologie impliziert, Körpertransformation sei der (einzige) Weg, zu sein, wer man wirklich ist, wird sie unlauter. Es geht nicht darum, Personen einer diversen sexuellen Identität an den Pranger zu stellen, sie zu diskriminieren oder ihre Lebensweise zu verurteilen oder zu unterbinden. Es geht auch nicht um die Genderdebatte im Allgemeinen, wie Alan Posener schreibt, wenn sie zum Ziel hat, „Männern und Frauen, Mädchen und Jungen nicht von vornherein jene Rolle zuzuweisen, die nur in der Statistik als „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ existiert. Eine Rolle, in der sich jeder, der von der statistischen Norm abweicht, und das sind fast alle Männer, jede, die nicht den statistischen Erwartungen und Idealen entspricht, und das sind fast alle Frauen, sich unwohl fühlen: Gefangen, nicht im falschen Körper, sondern in der falschen Erwartungshaltung, auch der eigenen.“
Meinungsverschiedenheiten über “das Geschlecht” haben die feministische Gemeinschaft gespalten in jene, die von der Unveränderlichkeit des biologischen Geschlechts ausgehen und jenen, die glauben, man könne das Geschlecht ändern, um damit Körper und gefühlte Identität in Einklang zu bringen. Diese vertreten dabei nicht nur die Möglichkeit, sondern sehen das gefühlte Geschlecht auch als rechtlich bindender Identitätsnachweis. Gerichte, soziale Dienste, staatliche Institutionen und Schulen wurden vor allem im englischsprachigen Raum dazu gedrängt, die doktrinärsten Vorschriften für die Befürwortung von Trans-Rechten zu übernehmen. Was in einem Fall zur Folge hatte, dass eine Trans-Frau im Gefängnis andere Frauen missbrauchte und ausserhalb des Gefängnisses vergewaltigte.
Libby Emmons schreibt: “Seit Jahren hören Frauen die Botschaft, für sich selbst einzustehen und sich gegen Bedrohungen der weiblichen Persönlichkeit zu wehren, von sexueller Belästigung bis hin zu Lohnunterschieden. Die Gesellschaft wird angewiesen, an #BelieveAllWomen zu glauben. Dennoch sollen geschlechtskritische Feministinnen schweigen, sich fügen und denen nachgeben, die sie Bigots, Transphobes und „TERFs“ nennen. Wir sollen glauben, dass wir die Bösen sind, und Ärzten applaudieren, die invasive und sterilisierende Operationen an den gesunden Körpern unserer Töchter und Schwestern vornehmen.”
ERKLÄRTE FRAUENFEINDE IM NETZ - INCELS
Angefeindet wird die Frau aber auch von den Incels, Involuntary Celibates (unfreiwillig Zölibatäre), die keine Frau abkriegen und deshalb auf die gesamte weibliche Weltbevölkerung wütend sind. Unfassbar wütend. Im Mai 2014 bringt der 22-jährige Amerikaner Elliot Rodger, gutaussehender Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs, zwei junge Frauen um und ermordet vier junge Männer, die er als attraktiver als sich selber einstuft. Angekündigt in die Kamera. Es ist der erste Amoklauf, der im Internet explizit aus Frauenhass und sexueller Frustration angekündigt und umgesetzt wird. Es bleibt nicht der letzte. Für Incels sind Frauen schuld – und zwar an allem. Sie zelebrieren sich und ihre Sache vor allem im Internet. In ihrem Buch „Incels“ beschäftigt sich die Soziologin, Journalistin und deutsche Publizistin Veronika Kracher mit dem Internetphänomen der sich ständig in der Opferrolle suhlenden Incels. Sie zeigt auf, warum diese so gefährlich sind und warum es mehr von ihnen gibt, als bisher gedacht.
Auch Incels suchen ihr Heil, wie andere Identitätssuchende, in der optischen (operativen) Veränderung (siehe vorangehender Blog). Sie glauben, wären sie männlicher, bekämen sie problemlos schöne Frauen ab. Nur die Schönen sind ihnen gut genug. Deshalb unternehmen sie alles, um den männlichen Stereotype zu entsprechen, um ein markantes männliches Gesicht zu bekommen und einen männlichen Körper. «Incels lamentieren ständig über die Oberflächlichkeit von Frauen», sagt Kracher, «gleichzeitig sind sie selbst obsessiv mit ihrem vermeintlich ungenügenden Aussehen beschäftigt. Das ist natürlich einfacher, als sich zu fragen, ob man an seiner Persönlichkeit etwas ändern müsste, um für das andere Geschlecht attraktiv zu sein.»
An den Incels kann man zudem so gut wie anderswo beobachten, wie Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus Hand in Hand gehen. Siehe Artikel WATSON.
WEITERE FEINDBILDER VON WEIBLICHKEIT, KINDERRECHTEN UND MENSCHENGERECHTIGKEIT
Weitere Feinde von Weiblichkeit, Kinderrechten und Menschengerechtigkeit sind Politiker und Interessengruppen im Fahrwasser der Gender-Forschung. Sie äussern sich mit absurden Forderungen und beängstigenden Kommentaren im Netz. Sie wollen Altersschranken in der Sexualität aufheben, Inzest-Gesetze abschaffen, Sex mit Toten und Tieren legalisieren, so die Forderungen einer schwedischen Jungpartei. Was wiederum einer weiteren frauenfeindlichen Spezies Auftrieb verleihen würde, Pädophilen. Einen entsprechenden Kommentar hat die Theologin Jacqueline Straub erhalten und auf ihrem Facebook-Profil öffentlich gemacht. „Der Brauch der Knabenliebe ist eben die Grundlage unserer Kultur. – Knaben vor sexuellem Missbrauch zu schützen ist Schwachsinn des Weibes!“. „Eine Homosexuelle Orientierung gibt es überhaupt nicht. Vielmehr ist es so, dass sich alle Männer sowohl für schöne Frauen als auch für schöne Knaben interessieren. Mit der These Machtmissbrauch zeigt diese Frau, dass sie eine Feindin der Kirche ist.“
Doch ebenso omnipräsent im Netz ist die furchterregende Frauenfeindlichkeit „normaler“ patriarchaler Männer. Auch für dieses Phänomen finden sich schnell die Schuldigen. „Linke Feministinnen“ werden für alles haftbar gemacht, selbst für die Gewalt an allen Frauen, nach dem Motto: „Die Geister die sie riefen.“ #UNHATEWOMEN macht diese Gewalt im Netz an Frauen sichtbar. Ebenso NetzCourage. „Bitte vergewaltigt sie alle“ ist ein von NetzCourage veröffentlichter Kommentar aus der öffentlichen Facebookgruppe "Eidgenossen" an die Adresse der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.
ES GIBT KEINE GESCHLECHTSNEUTRALE ERZIEHUNG
Die emeritierte Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften, Margrit Stamm, äussert sich in einem Interview des MigrosMagazin ausführlich zu Erziehungsforschung und Gender. Sie sagt: „Ein Kind ist nie geschlechtsneutral. Ich plädiere für eine geschlechtersensible Erziehung. Das heisst, dass die Eltern sensibel auf die Affinitäten ihrer Kinder reagieren.“ Was bedeutet, dass Eltern gewisse untypischen Verhaltensweisen zu verstärken versuchen sollen, auch ganz speziell bei weiblichen Jungs und männlichen Mädchen. Stamm empfiehlt Eltern: „Sie sollten dem Mädchen nicht abtrainieren, risikobereit zu sein, sich durchzusetzen, reinzureden, unangenehm zu sein und sich zu wehren. Und genauso sollten sie den Buben zwar wild und schlagfertig sein lassen, ihn aber auch ein fürsorgliches Verhalten lehren. Geschlechtersensible Erziehung heisst: die Unterschiede der Geschlechter akzeptieren, aber Tendenzen in eine andere, positive Richtung unterstützen.“ Und - möchte ich ergänzen - den fürsorglichen und verletzlichen Jungs diese ihre Seite nicht abtrainieren. Nach Stamm ist es keine Frage von angeboren, anerzogen, von Eltern, dem Umfeld oder der Werbung, viel mehr komme es darauf an, wie wir mit diesen Unterschieden umgehen. Als Eltern und als Gesellschaft.
Interessant dazu ist die Filmdokumentation “Das Gleichstellungsparadox”. Sie zeigt überraschende Ergebnisse zu Untersuchungen in Norwegen. Je freier und geschlechtersensibel Kinder sich entwickeln können, desto mehr verstärken sich die weiblichen und männlichen Stereotype in Bezug auf die Berufswahl. Je starrer hingegen die Stereotype gehandhabt werden, desto mehr bilden sich bezüglich der Berufswahl bei starken Mädchen entgegengesetzte Interessen aus. Denn offenbar sehen und nützen Mädchen diese Chance, den engen weiblichen Konventionen zu entkommen, indem sie “männliche” Berufe wählen. Gut, wenn es passt. Gut, wenn Jugendliche wählen können und hineingefördert werden in das, was zu ihnen passt. Wenn wir sie lassen, werden sie es herausfinden, wenn wir sie sensibel fördern, wird es gelingen.
SCHLUSS MIT SCHWESTERNSTREIT!
Die Transideologie ist eine neue Form des Sexismus, die sich als Befreiung tarnt. Sie fordert einmal mehr Frauen dazu auf, auf ihre eigenen Kosten mitfühlend zu sein, diesmal mit einer sehr kleinen Minderheit und ihren lauten Unterstützer*innen. Es ist egal, ob die Aufrufe, Frauen an ihrem Platz zu halten, traditionellerweise von rechts oder neuerdings von links kommen. Jetzt ist ein weiblicher Schulterschluss vonnöten. Frauen jeder Couleur, politischen Richtung und Religion sollten gemeinsame Sache machen und laut dagegen aufstehen.
Feministinnen sollten sich für alle Frauen einsetzen. Sie sollten aufhören, konservative Frauen wegen ihrer Ansichten zu Familie, Mutterschaft und Religion zu belächeln. Sie sollten mit ideologischen Grabenkämpfen innerhalb des Feminismus aufhören. Traditionelle, konservative Frauen hingegen sollten aufhören, gegen Feministinnen zu geifern und diese für alle gesellschaftlichen Missstände verantwortlich zu machen. Sie sollten ihr zuweilen vehementes Misstrauen überwinden und besorgten Feministinnen die Hand reichen. Denn letztlich haben alle Frauen den Alt-Feministinnen zu verdanken, dass sie überhaupt dazu in der Lage sind, sich öffentlich dezidiert zu Wort zu melden oder ein für sie passendes Frauenleben zu wählen.
EINE SCHRÄGE WELT, DIE VORGELEBTE ECHTE GERECHTIGKEIT UND VORGELEBTE GESCHLECHTER-VERSÖHNUNG BRAUCHT
Auch Frauen sind im Netz keine Unschuldslämmer. Vor allem in Bezug auf Homosexualität sparen sie weder mit homophoben Kommentaren noch mit Kotzsmileys und Emojis. Forschungen zeigen, je gleicher eine Gesellschaft ist, je weniger Diskriminierung von Herkunft, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung, je emanzipierter, je gleicher sie Mädchen und Knaben behandelt, desto gerechter ist sie.
Liebe christliche Lebens-, Frauen- und Männerwelt. Wenn ihr etwas für die Rettung der Weiblichkeit tun wollt, zum Besten aller, dann stellt endlich die unbedingte Gleichberechtigung in den eigenen Reihen her, als Selbstverständlichkeit ohne Wenn und Aber. Lasst euch vom Weiblichen umarmen (Jeremia 31.22). Umarmt selbst das Weibliche. Kämpft dafür, lebt dafür, lebt dafür gemeinsam. Für eure Kinder, vor allem eure Töchter, und für eine Zukunft gesunder, bunter Geschlechtergerechtigkeit.
Dieser Blog ist die Fortsetzung der zwei vorangehenden BLOGs
ON THE BASIS OF SEX: MÄNNLICH - WEIBLICH - KOMPLIZIERT
WIE WIR SEXUELLE VIELFALT HANDHABEN, WIRD ZUM PROBLEM