GOTT MACHT KEINEN UNTERSCHIED ZWISCHEN MANN UND FRAU
Feste Rollenzuschreibungen haben über Jahrhunderte die bedingungslose Gleichberechtigung von Frau und Mann in der christlichen Lebenswelt verhindert. Endlich gleichgestellt - weil Gott es so gedacht hat - dafür plädiere ich.
Veronika Schmidt in FAMILY 3 / 21
WIE WIR SEXUELL KOMPETENT WERDEN
BILDUNG MAL ANDERS - PODCAST
In dieser Folge spricht Mia mit Tausendsassa Veronika Schmidt. Sie ist eine unglaublich erfahrene Sexologin und vieles mehr. In diesem Gespräch teilt sie viele Wissen und Einblicke aus vielen Facetten, die wichtig sind, um einerseits Kinder und Jugendliche in eine sexuell erfülltes Leben zu begleiten. Andererseits spricht sie Dinge an, die unsere Welt braucht, um menschlicher und friedlicher zu sein.
In der Folge erfährst du:
📚 Weshalb Jugendliche später Sex haben, je mehr sie darüber wissen.
👣 Warum Schönheit sexuelles Selbstbewusstsein voraussetzt.
🌍 Warum es sexuell kompetente Eltern braucht.
☮ Warum Veronika von der Gleichheit der Geschlechter spricht.
WEIHNACHT 2020 - MARIA MEETS EVA UND SIE VERÄNDERN DIE WELT
Männer sind geneigt, alles, was den Beigeschmack einer Gleichstellung der Geschlechter hat, in der heutigen Zeit „Weiberherrschaft“ zu nennen. Das Matriarchat steht meiner Auffassung nach nicht für die Vorstellung einer Herrschaft der Frauen über die Männer; es bedeutet lediglich, dass nicht ausschließlich Männer regieren, - dass, anders ausgedrückt, eine gesündere, gerechtere Gesellschaftsordnung existiert, in der das Regierungsprivileg nach Kompetenz entschieden wird, unabhängig vom Geschlecht.
Katharine C. Bushnell
Gross war die Empörung, als anlässlich der Aktion Maria 2.0. an der Universitäts-Kirche Freiburg ein riesiges Transparent entrollt wurde mit einem Bild der Künstlerin Meredith White, welches eine Maria-Vulva („Mother Vulva“) darstellte. Blasphemie wurde von allen Seiten geschrien. Ich habe zum entsprechenden Facebook-Post der Fachschaft Theologie Uni Freiburg einen Kommentar hinterlassen, zu dem ich sogar aus Rom angepflaumt wurde, wie idiotisch und lächerlich meine „Theologie“ und ich ein Fall für den Psychotherapeuten sei.
Ich fand das Bild schön. Schön genial. Ich fand nicht, dass es die Heiligkeit Marias in Frage stellte, im Gegenteil. Für mich sagte es genau das aus, was die letzten zweitausend Jahre keine Rolle spielen durfte:
Wie privilegiert und geehrt und seit Urzeiten längst rehabilitiert die gläubige Frau ist und weshalb Gott ausgerechnet diesen Weg wählte, seinen Sohn in die Welt zu bringen.
Durch die natürliche Leiblichkeit der Frau, durch das „Tor des Lebens“ – durch Vagina und Vulva. Doch offensichtlich wäre es einigen Vertretern der Theologie lieber, Jesus wäre per Kaiserschnitt zur Welt gekommen.
Regt diese Tatsache deshalb so auf, weil dieser Vorgang so ganz ohne Beteiligung des Mannes geschah? Zu irdisch? Zu sehr an Eva erinnernd? Wenn Gott die Weiblichkeit geschaffen und auserkoren hat, wie kann dann deren Darstellung Blasphemie sein? Zumal diese Art der Mariendarstellung in der (Kirchen)Kunst schon immer vorkam.
Die Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels
Es regten sich auch etliche gläubige Frauen über diese Darstellung der Maria auf. Viele Frauen möchten lieber eine asketische überhöhte Heilige als Vorbild, nicht eine Identifikationsfigur von realistischer wahrer Weiblichkeit. Immer noch meiden viele die Eva in sich, die die Männertheologie über die Jahrtausende zur Ursache allen Übels erklärte, sexuell aufgeladen. Eva die Hure, Maria die Heilige. Dieses zerrissene Frauenbild lässt weder uns Frauen noch die Männer glücklich und geheilt sein. Diese Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels!
Und wo kommt sie her? Seit meiner Jugend beschäftigt mich die Ungerechtigkeit der Ungleichstellung von Frau und Mann. Doch je länger ich als Sexualtherapeutin arbeitete, desto drängender wurde in mir der Wunsch, dieser unglaublichen Sache der theologischen Dämonisierung der Frau und gleichzeitig der Sexualität auf den Grund zu gehen. Ich habe darüber ein Buch geschrieben, welches vor eineinhalb Jahren erschien. Und was ist passiert? Es wurde in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit versenkt. Gleich zu Beginn. Alle haben sie abgestritten, an der Versenkung des Buches beteiligt gewesen zu sein. Doch nach und nach wurden mir die Details dieser Vorgänge doch zugetragen. Männer sind von Männern unter Druck gesetzt worden, sich ja nicht zu meinem Buch zu äussern.
In mir riss ein Faden
Hat es mich überrascht? Nein, eigentlich nicht. Ich habe ja genau über diese Mechanismen geschrieben. Ich war ja bei meinen Recherchen auf all die vielen Bücher des letzten und des jetzigen Jahrhunderts gestossen, die es zu diesem Thema bereits gab. Bücher, die allesamt ebenfalls verschwanden, ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen.
Viele Monate verstrichen, und irgendwann realisierte ich, wie etwas mit mir geschah. Bis in mir irgendwann ein Faden riss. Der Faden des Glaubens an die Gemeinschaft der Gläubigen.
Ausgelöst schlussendlich durch eine einzige Begebenheit. Doch im Nachhinein konnte ich nachvollziehen, wie dies schleichend über die ganze Zeit des Buchschreibens schon in mir vorging. Viele Geschehnisse der längeren Vergangenheit liess ich in meinem Geist Revue passieren, in denen mich jeweils eine riesige Traurigkeit überkam, die nicht einfach nur von mir selbst zu kommen schien.
Mit dem Schreiben des Buches und danach bröckelten letzte Gewissheiten weg, die ich bisher in meinen Leben nie gewagt hatte, ganz grundsätzlich in Frage zu stellen. Paradigmen der christlichen Lebenswelt, in der ich von klein auf drin gelebt hatte. Dieser Zustand machte mich sowohl traurig, ratlos, wie auch erleichtert und innerlich extrem stark. Ich hielt diesen Zustand einfach mal aus. Ich musste viel darüber nachdenken und darüber reden, mit Freunden, mit meinem Mann, mit Gott. Verstärkt wurde dieser Prozess durch die Lektüre des Buches von Per Olov Enquist LEWIS REISE. Mit diesem Buch tauchte ich unwillkürlich ein in meine fromme Kindheit, überhaupt nicht pfingstlich und doch erstaunlich ähnlich, mit all den damals unerklärlichen Empfindungen und nicht einzuordnenden Wahrnehmungen, die meinen durchaus auch frohen Glauben mitgeprägt hatten.
Ein Buch hat meinen Glauben gerettet
Und dann geschah etwas wunderbares. Durch einen Mann. Er hatte mich schon einmal auf Facebook angeschrieben und schickte mir das PDF eines Buches, das bald erscheinen sollte. Und dieses Buch – es tönt pathetisch, ich weiss, aber genau so war es – hat meinen Glauben gerettet!
Die Frau, Katharine C. Bushnell, die dieses Buch vor hundert Jahren schrieb, brachte mir Frieden. Mit einer unglaublich provokativen, intelligenten und mit Witz geschriebenen Exegese. Indem sie mir schwarz auf weiss und mit gründlichem weiblichem Sinn erklärte, wie Gott es gedacht hat, das mit dem Frau-Mann-Sein. Und in mir rief alles: „Ich hab’s gewusst!
Ähnliche Aha-Erlebnisse hatte mir während meines Buchschreibens schon ihre Zeitgenossin, die Engländerin Dorothy L. Sayers, beschert, mit ebenso prägnant-witzigen Dekonstruktionen des frommen Frau-Mann Bildes. Es wäre vor hundert Jahren schon alles gesagt gewesen - wenn Mann und Frau es hören wollten.
WACH AUF, EVA! heisst das erstmals auf Deutsch erscheinende Buch von Katharine C. Bushnell. Der Untertitel des Buches lautet: Erkenne die biblische Wahrheit von Gottes ursprünglicher & unveränderter Absicht der vollen Gleichstellung der Frau. «Denn über dir kommt gleich der Himmel», steht berührenderweise auf dem Umschlag. Das Studienbuch der Amerikanerin zur Frauenfrage erschien erstmals 1921. Eines dieser verschwundenen Bücher. Jetzt übersetzt und herausgegeben von H. Christian Beese in seinem kleinen Verlag in Hamburg*.
Katharine C. Bushnell war Ärztin, Sprachwissenschaftlerin für Hebräisch und Griechisch und Missionarin. Eine Reformerin, die eine führende Rolle übernahm in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine dieser eindrucksvollen Frauenleben, die eine christliche feministische Bewegung hatten ins Leben rufen wollen, von denen ich in meinem Buch ENDLICH GLEICH! schreibe.
Wacht auf, ihr Frauen, die ihr immer noch an eine patriarchale “göttliche Ordnung” glaubt
“Diese Frau ist eine linke Feministin!”, rief ein Mann zum Buch WACH AUF, EVA! auf Facebook empört in die Runde. Feminismus - die emanzipierte, feministische Frau im Bund mit dem Teufel - dieses Paradigma hält sich hartnäckig in bibeltreuen Kreisen und feiert grad wieder Urständ.
Interessanterweise kehrt Katharine C. Bushnell den in evangelikalen Kreisen so beliebten “Feminismus-Satan”-Beleg um. Bushnell führt aus, es sei ein «Unerlöster-Mann-Satan”-Komplott gegen die Frau. Dieser habe bewusst die Bibel dahingehend falsch bzw. tendenziös übersetzt. Und zeigt in ihrem Studienbuch in grosser Selbstverständlichkeit gewissenhaft auf, was in den Urtexten wirklich steht.
Und Frauen, lasst Euch nicht irreführen von schönen Worten wie Gleichwertigkeit und Ebenbürtigkeit. Oder geht nicht dem “Gleichwertig aber nicht Gleichartig” auf den Leim. Das sind Worte einer beschönigenden komplementaristischen Sichtweise, die besagt, Mann und Frau hätten den gleichen Wert dadurch, dass sie sich ergänzen. Sich das komplementaristische Mäntelchen umzuhängen ist in der freikirchlichen Lebenswelt grad sehr «en vogue». Man streicht die revolutionäre Bedeutung des Christentums in der Antike hervor in Bezug auf die Würde der Frau und die Sexualethik, im Gegensatz zur damaligen Gesellschaft. Plötzlich sieht man sich auch in der heutigen Zeit als Vorreiter für eben diese Themen. Als Stellvertretende für Frauenwürde, Sexpositivität und Körperintegration. Zweitausend Jahre übersprungen, ganz ohne Reflektion und Schuldeingeständnis. Doch dieses Denken hat nichts gemein mit bedingungsloser vollständiger Gleichstellung und Teilhabe der egalitaristischen Sicht.
Geistlichen Erneuerung der Gesellschaft
Geistliche Erneuerung der Gesellschaft ist das erklärte Ziel christlicher Lebensweise. Genau dieses grosse Ziel kann niemals gelingen, wenn die christliche Lebenswelt nicht endlich eingesteht, dass sie in der gesamten nachapostolischen Zeit einem grossen Irrtum unterlegen ist: Der zutiefst ungöttlichen Geschlechterungerechtigkeit. Frauen sind genauso wie die Männer herausgefordert, sich mit dem Egalitarismus auseinander zu setzen. Frauen haben eine Nimm-Schuld, wenn sich etwas ändern soll. Und Männer entsprechend eine Platz-freimach-Schuld.
PS: Weiterer BLOG: DIESES BUCH HAT MEINEN GLAUBEN GERETTET
PPS: *Hier das Buch WACH AUF, EVA! bestellen: RVB|VKW Verlag per Mail: christian@rvbeese.de
PPPS: Ich werde dem Übersetzer und Herausgeber H. Christian Beese ewig dankbar sein für dieses Buch. Und ebenso werde ich Hans-Jörg Ronsdorf , Autor des Buchs FRAUEN VERGEBT UNS, ewig dankbar sein, dass er mich auf Katharine C. Bushnells Buch aufmerksam machte. Was sagt Hans-Jörg Ronsdorf zu Bushnells Buch im Vergleich zu seinem? “Dagegen ist mein Buch Kindergarten.”
PPPPS: Ich freue mich auf das himmlische Kennenlernen von Katherine C. Bushnell und allen anderen mutigen Frauen ihrer Zeit, den christlichen Mitstreiterinnen in der Gründungszeit des Feminismus.
DIESES BUCH HAT MEINEN GLAUBEN GERETTET
Veronika Schmidt
Ich hab’s geschrieben, im BLOG “Maria meets Eva”. Mir ist ein Faden gerissen. Der Faden des Glaubens an die guttuende Gemeinschaft der Gläubigen. Weshalb? Wegen der jahrhundertelangen unglaublichen Sache der theologischen Dämonisierung der Frau und der Sexualität und der deshalb bis heute anhaltenden Ungerechtigkeit der Ungleichstellung von Frau und Mann. Und weil mir das Erscheinen meines eigenen Buches zum Thema drastisch vor Augen führte, dass wir offensichtlich kollektiv nicht gewillt sind, in der christlichen Lebenswelt daran etwas zu ändern.
Und dann hat mich dieses Buch erreicht und meinen Glauben gerettet. Den Glauben daran, dass Gott sich bedingungslos an die Seite der Frauen stellt und ihre Würde und Egalität verteidigen wird bis in alle Ewigkeit. Wie er es schon immer tat.
“Frauen haben den Trost, dass sie wissen, dass ihr Erlöser mit ihnen die Schmach teilt.”
“Gott ist mit dem, der Recht hat, nicht mit einem bestimmten Geschlecht.”
Katharine C. Bushnell
WACH AUF, EVA! heisst das erstmals jetzt auf Deutsch erschienene Buch von Katharine C. Bushnell. Der Untertitel des Buches lautet: Erkenne die biblische Wahrheit von Gottes ursprünglicher & unveränderter Absicht der vollen Gleichstellung der Frau - «denn über dir kommt gleich der Himmel». Das Studienbuch der Amerikanerin Bushnell zur Frauenfrage erschien erstmals 1921. Jetzt wurde es übersetzt und herausgegeben von H. Christian Beese in seinem kleinen Verlag in Hamburg*.
Katharine C. Bushnell war Ärztin, Sprachwissenschaftlerin für Hebräisch und Griechisch und Missionarin. Eine Reformerin, die eine führende Rolle übernahm in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine dieser eindrucksvollen Frauenleben, die eine christliche feministische Bewegung hatten ins Leben rufen wollen, von denen ich in meinem Buch ENDLICH GLEICH! schreibe.
Das Buch WACH AUF, EVA! ist eine unglaublich provokative, intelligente und mit Witz geschriebene Exegese, in der Bushnell mit gründlichem weiblichem Sinn erklärt, wie Gott es gedacht hat, das mit dem Frau-Mann-Sein. Katharine C. Bushnell kehrt den in bibeltreuen Kreisen so beliebten “Feminismus-Satan”-Beleg um und führt aus, dass es ein «Unerlöster-Mann-Satan”-Komplott gegen die Frau ist. Sie zeigt in ihrem Studienbuch in grosser Selbstverständlichkeit gewissenhaft auf, was in den Urtexten wirklich steht.
Das Buch ist voller einzigartiger Perlen der Erkenntnis. Einige davon rausgepickt, werden diesem gesamten Reichtum nur annähernd gerecht. Die pointierten Aussagen von Katharine C. Bushnell sind keine Behauptungen, sondern sie belegt dieses gründlich. Diese “Bibel der Geschlechtergerechtigkeit” will studiert werden und mit ihr die Bibel selbst mit ganz neuen Augen und einem demütigen Herzen entdeckt werden.
Es war Katharine C. Bushnell ein drängendes Anliegen, dass Frauen die Bibel selbst durchforsten nach der weiblichen Bestimmung. H. Christian Beese schreibt im Vorwort zum Buch: “Bushnell fügt wiederholt emphatische, wohlbegründete Aufrufe an die Schwestern ein, sich dem Studium der biblischen Sprachen zu widmen, um zu lesen, was Gottes Wort ihnen wirklich zu sagen hat, anstatt dessen, was Männer sagen, dass es ihnen sagt.” Und Ray Munson betont im ebenfalls abgedruckten Vorwort zur erstmals wiederveröffentlichten Ausgabe von 1943: “Dieses Buch beschreibt Gottes unwandelbaren Plan für die Rolle des weiblichen Geschlechts bei der Errettung der gefallenen Rasse des ersten Adam.”
Doch lassen wir Katherine C. Bushnell selbst aus ihrem Buch sprechen:
“Genau das ist es, was heute geschieht! Angesichts einer Welt, die in Ermangelung des Evangeliums von Jesus Christus umkommt, und in einer Zeit, in der deutlich zu erkennen ist, dass der gegenwärtige Zustand der Christenheit eine Schande ist, weil sie den Anforderungen des christlichen Lebens überhaupt nicht gerecht wird; in einer Welt, die übel zugerichtet ist und verblutet und in ihrer gesellschaftlichen Verderbtheit verhungert und verrottet, während die männlichen Diener des Evangeliums von ihren Kanzeln Christus ebenso oft in Misskredit bringen, wie sie ihn ehren, und die Bibel ebenso oft angreifen, wie sie sie erklären – in einer solchen Zeit ist die Frage angebracht, ob Frauen überhaupt ein Recht haben zu schweigen. (…) und dann sagt mir, aufgrund welcher historischer Fakten man annehmen kann, dass Männer zuverlässige religiöse Führer sind. (…) Dieser Behauptung fehlt es, angesichts der Tatsache, dass es nur wenigen Frauen je gestattet war auszuprobieren, ob sie führen könnten, an Aufrichtigkeit; sie ist aus Ignoranz und Voreingenommenheit geboren.” (S. 373)
“Doch ein Mann kann kurzfristig überzeugt sein und dann erneut in seine alte bornierte Haltung zurückfallen.” (S. 388)
“Frauen gehören in großer Zahl dem mystischen Leib Christi, der wahren Kirche, an; sie gehören nicht eigentlich jener Körperschaft – der sichtbaren Kirche – an, die lediglich ihre Namen auf eine Liste setzt, während sie ihnen hinsichtlich ihres ganzen Gemeinwesens jegliche Mitverantwortung vorenthält. Deshalb wird diese sichtbare Kirche diese große Verheißung niemals begreifen.” (S. 408)
"Und solange die Gemeinde solche Lehren gutheißt, indem sie den Brauch der männlichen Leitung in all ihren Geschäftsbereichen praktiziert, wird sie erleben, dass die Zahl ihrer vernünftigeren weiblichen Mitglieder abnimmt. Es gab eine Zeit, als in der Zivilregierung und in jedem Bereich des Lebens Männer herrschten, aber dieser Tag neigt sich überall seinem Ende zu - außer dort, wo seine Existenz am meisten fehl am Platz ist: in der Gemeinde; (…) Eine Einladung, sich einer religiösen Gruppierung anzuschließen, die es mit sich bringt, dass sie [die Frau] sich wiederum in Knechtschaft begeben wird, wird in Zukunft immer häufiger abgelehnt werden. (…) Die Kompetenten haben kein Recht, die Leiterschaft der vergleichsweise weniger Kompetenten zu akzeptieren – und Frauen haben voll und ganz bewiesen, dass sie nicht alle als weniger kompetent angesehen werden können als Männer. Auch die Rechtschaffeneren dürfen nicht akzeptieren, von den weniger Rechtschaffenen beherrscht zu werden." (S. 371)
“Wenn ich meine Bibel lese, ziehe ich es vor, zu erfahren, was genau der Heilige Geist zu uns spricht, anstatt zwischen ihren Seiten die Meinung selbst des vortrefflichsten uninspirierten Mannes zu finden.” (S. 329)
“Ebenso ist es bei einem Übersetzer; er zieht unbewusst an der starken Seite der Vorurteile oder Eigeninteressen. Das mag nicht beabsichtigt sein, ist aber, für die uninspirierte Hand, dennoch unvermeidlich. Aus diesem Grund sollten weder eine bestimmte Klasse noch ein Geschlecht ein ausschließliches Recht haben, die Bedeutung des Urtextes zu definieren Welch Wunder daher, dass alle Fassungen, da sie zu allen Zeiten von Männern gefertigt wurden, die Tatsache offenbaren, dass sie sich in der Frauenfrage, entsprechend der geschlechtsbedingten Befangenheit, alle mehr oder weniger im Kreis bewegen und die Freiheit und den Fortschritt der Frauen behindern, da (in der Vergangenheit noch mehr als in der Gegenwart) das Eigeninteresse des Mannes ihn zu der Annahme veranlasste, dass die Frau Gott am besten dienen könne, wenn sie als Untergebene des Mannes auf eigene Entfaltung verzichtet!” (S. 321)
"Es gibt absolut nichts, was die Moral aus dem menschlichen Herzen so wirksam und schnell vertilgt wie Ungerechtigkeit, und es gibt nichts, was so schnell die göttliche Flamme der Buße und des Strebens nach Heiligkeit im Herzen der Gefallenen entzündet, wie die Hoffnung auf Gerechtigkeit." (S. 349)
"Gerechtigkeit ist die gütigste Sache der Welt; Ungerechtigkeit ist die grausamste und deprimierendste. Ich habe wiederholt die erweichende Wirkung dieser Geschichte auf (…) geschändeter Frauen im Orient gesehen, – „So etwas Wunderbares haben unsere Götter nicht gelehrt“, haben sie gesagt, „dein Gott muss der wahre Gott sein.“ (S. 349)
"Wie einen großen Stein in ein ruhiges Meer, so schleuderte der Satan seine soziale Unordnung in diese Welt hinein." (S. 400)
"Es ist erstaunlich, dass manche Männer, die mit großem Nachdruck die Lehre vertreten, dass Christus bald kommen wird, in ihrem Eifer so blind sind, dass sie dieses Kommen so weit wie möglich hinaus zögern, indem sie die Befreiung der Frau und ihren Dienst im Evangelium behindern. Sie weigern sich zu sehen, dass die Reihenfolge der Entfaltung im Reich Christi auf Erden von Christus selbst in den beiden Gleichnissen vom Reich Gottes ausdrücklich vorgegeben und vom Apostel Paulus in der symbolischen Formulierung „Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“ angedeutet wurde (1Tim 2,13)." (S. 395)
“Ohne Gott ist der Mann ein Sklave des Satans, und die Frau ist eine Sklavin des Sklaven des Satans.” (S. 394)
"Hier wird der große Fehler bei der „Frauenfrage“ gemacht. Ist es „vernünftig“, Frauen zu erlauben, dies und jenes zu tun? – so fragen sich Männer bei jedem Schritt der gesellschaftlichen Entwicklung der Frau. Die einzige Frage, die gestellt werden sollte, ist: Fordert die Gerechtigkeit diesen Schritt? Wenn ja, so soll „der Gerechtigkeit Genüge getan werden, und wenn der Himmel einstürzt“; alles, was nicht der Gerechtigkeit entspricht, richtet nur Schaden an." (S. 350)
"Das Problem mit den Lehren des Paulus liegt im Denken der Männer, nicht im Wort Gottes. Es ist ein Problem, das vor allem aus Vorurteilen und Egoismus besteht; und Frauen dürfen keine Angst vor dem Unmut der Männer haben, wenn sie versuchen, ihnen die Augen dafür zu öffnen, dass sie ein Problem mit Gott haben, und nicht mit Frauen – wenngleich nur wenige Männer bereit sind, dies zuzugeben oder es überhaupt wahrzunehmen." (S. 365)
"Es reicht nicht aus, dass Frauen bescheiden und leise nach ihrer Erlösung streben, sie müssen sie verkünden, auch wenn sie sich durch diese Verkündigung dem falschen Vorwurf mangelnder Zurückhaltung aussetzen." (S. 367)
“Werden wir Frauen unsere unbedachte Gleichgültigkeit gegenüber der Verantwortung beiseiteschieben, uns mit dem Sack tiefer Buße kleiden und Gott von ganzem Herzen suchen?” (S. 365)
"Oh ja, jetzt kommen wir auf den Punkt. Wer sonst ist der besondere Samen der Frau? Jesus Christus. Wir Frauen werden in eine eigene Klasse eingeordnet, weil wir in besonderer Weise mit der ersten Frau verwandt sind; und wir finden Jesus Christus mit uns in derselben Klasse. Aber wenn die Klasse, der Jesus Christus angehört – der besondere Samen der Frau – in fortdauernder Schmach sein soll, kann es keinen Zweifel daran geben, welcher Geist dies lehrt – nicht der Heilige Geist, der wahre Lehrer und Verkünder des Wortes, sondern der Geist des Antichristen, denn „so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten“." (S. 372)
„Der Übergang von der weiblichen zur männlichen Verwandtschaftslinie ist durchtränkt von den Tränen und dem Blut der Frau und übersät mit ihren Fesseln und prostituierten Tugenden.“ (S. 263)
“Alle Frauen sollten wissen, dass Gottes Wort die Welt in dieser Hinsicht am Anfang zu einem guten Ort für sie gemacht und ihrer Entwürdigung im Frühstadium der Menschheitsgeschichte mit diesem Ehegesetz [dass der Mann Vater und Mutter verlässt - die matriarchale Verwandschaftslinie A.d.A.] einen grossen Riegel vorgeschoben hat - es ist in der Tat das erste gesellschaftsethische Gesetz zur menschlichen Lebensführung.” (S. 42)
“Die auf diesem Ehegesetz Gottes basierende Zivilisation machte die Frau nicht ihrem Mann überlegen, doch sie verhinderte, dass sie seine Untergebene wurde.” (S. 48)
“Die Bibel verwendet nirgends einen Ausdruck wie “Fluch” bezüglich Frauen. Wir finden die Lehre vom “Fluch” der Frau ausschliesslich in der Tradition.” (S. 76)
“Wenn jemand Eva leiden liess oder Eva verfluchte, so war es ihr Feind, der Satan, und wenn jemand Adam dafür belohnte, dass er den Satan in Schutz nahm, dann war es wiederum der Satan.” (S. 71)
“Die Bibel stellt die Frau von den ersten Kapiteln an als Gottes Verbündete in der letztendlichen Erlösung der Welt dar; (…) und der Satan begann, die Frau zu verfolgen, die einen Eroberer hervorbringen sollte, während sie begann, Befreiung zu erwarten.” (S. 58)
[Und Maria] “(…) wurde in ihrer eigenen Person diejenige, die die Verheissung verwirklichte, dass der Samen der Frau der Schlange den Kopf zermalmen sollte.” (S. 58)
Eva war die Urahnin Jesus Christi und aller Gläubigen, denn sie war die Erste, die an ihn gläubig war und durch den Glauben an seinen Namen erlöst wurde.” (S. 59)
“Und nun reibt euch bitte gründlich die Augen, durchsucht das restliche Kapitel 3 der Genesis und zeigt mir die Stelle, wo die Bibel lehrt, dass Eva aus Eden vertrieben wurde.“
(S. 67)
“Es war dann die erste Frau, die ihre (himmlische) Verwandtschaft für ihren Mann aufgab. Sie hat Gottes Gesetz für die Ehe umgekehrt. (…) Wäre Eva standhaft bei Gott geblieben, könnte Adam durch den zweifachen Einfluss von Gott und Eva zu Gott zurückgekehrt sein. Die Ehe hätte von Adam, dem Mann, vollzogen werden können, indem er den Teufel, seinen Vater, verliess und seiner Frau anhing, um so, wie der verlorene Sohn, der er war, in das Haus des himmlischen Vaters zurückzukehren.” (S. 81)
PS: *Hier das Buch WACH AUF, EVA bestellen: RVB|VKW Verlag per Mail: christian@rvbeese.de
Oder im Buchhandel hier: https://www.scm-shop.de/wach-auf-eva.html
PPS: BLOG: Maria meets Eva und sie verändern die Welt
PPPS: Ein vollkommen anderes Buch mit demselben Blickwinkel. Heilend für Frauen und ermutigend für Männer.
Die englische Originalausgabe von JJ Bola erschien 2019 unter dem Titel MASK OF - MASCULINITY REDEFINED. Der deutsche Titel scheint mir etwas unglücklich: SEI KEIN MANN - WARUM MÄNNLICHKEIT EIN ALBTRAUM FÜR JUNGS IST. Verlag hanserblau. JJ Bola sagte in einem Interview: “Keine Bewegung hat mehr für Männer getan, als der Feminismus”
JJ Bola ist im Norden Londons aufgewachsen, als Teil der kongolesischen Gemeinschaft. Der Autor und Aktivist zeigt, dass die starren Vorstellungen davon, was und wie ein Mann zu sein hat, viele einengen. Er plädiert dafür, dass die strenge binäre Geschlechtertrennung, wie sie in westlichen Ländern üblich ist, aufgeweicht wird. Er lädt in versöhnlichem Ton ein zum Gespräch zwischen verhärteten Fronten. Denn erst, wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit verändern, wird es echte Geschlechtergerechtigkeit geben.
“Männer brauchen Liebe”, schreibt JJ Bola. “Männer brauchen Liebe von anderen Männern (…). Männer brauchen intime, nicht sexuelle Liebe. (…) Gleichzeitig gilt aber auch, dass wir den Mut haben sollten, uns fortzubilden, wenn wir oder andere Fehler machen, dass wir Empathie haben und da sind für diejenigen, die uns brauchen - und auch für uns selbst.” (S. 146-147)
“Ich glaube, jeder Junge oder Mann sollte feministische Literatur und Texte lesen, die ihn über das Patriarchat und Männlichkeit sowie über die Lebenserfahrungen von Frauen aufklären, damit er sich zumindest der Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft bewusst ist.” (S. 145)
“Männer sollten nicht dafür belohnt werden, dass sie das Nötigste tun: Frauen als Menschen zu behandeln. (…) Männer müssen gemeinsam daran arbeiten, das Patriarchat einzureissen und toxische Männlichkeit abzulehnen. (…) Frauen kämpfen nicht dafür, Männern etwas wegzunehmen, sondern für eine wieder ausbalancierte Welt, die es neu zu definieren gilt.” (S. 94)
“Feminismus wird oft als antimännliche Ideologie eingeordnet, als eine Bewegung, die Männer auslöschen will. (…) Feminismus ist eine Bewegung, die den Sexismus, die sexistische Ausbeutung und die Unterdrückung beenden will.” (S. 86)
“Tatsache ist, dass das Patriarchat die Mehrheit der Männer entmachtet. (…) Für die Mehrheit der Männer ist das System nicht vorteilhaft. Nur ein kleiner elitärer Kreis, die Oberschicht der Männer, profitiert wirklich vom Patriarchat. (…) Der Rest muss im Wesentlichen um übrig gebliebene Krümel kämpfen. (…) Besonders perfide ist, dass diejenigen, die kämpfen und sterben, nie diejenigen Männer sind, die die politischen Entscheidungen treffen und Kriege auslösen.” (S. 83)
“Schwarze Feministinnen haben energisch für die Rechte von Schwarzen Männern gekämpft.” JJ Bola zitiert Audre Lorde: “Ich möchte einen Schwarzen Mann grossziehen, der versteht, dass das rechtmässige Ziel seiner Feindseligkeit nicht Frauen sind, sondern diejenigen, die die Strukturen aufrecherhalten, die ihn dazu bringen, Frauen zu hassen und vor ihnen Angst zu haben, genauso wie er Angst und Hass für sein eigenes Schwarzes Selbst empfindet.”