Liebe Veronika
Ich habe einen kurzen Abschnitt eines Interviews von Dir auf Bibel-TV gesehen. Nun möchte ich gerne Dein Buch bestellen und habe auch gleich noch eine Frage an Dich. Immer wieder plagt mich eine Blasenentzündung nach dem Sex. Hast Du mir einen Tipp, wie ich das vermeiden könnte?
Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Caro, 55 Jahre
Liebe Caro
Ja, das ist leider ein verbreitetes und sehr schmerzhaftes Übel. Schmerzen jeglicher Art vermiesen uns die Lust auf Sex ganz gewaltig. Leichte Kopfschmerzen gehören zu den harmlosen, die oft sogar mit dem Sex verschwinden. Doch plagen uns grundsätzlich körperliche, psychische oder soziale Probleme, bleibt das Verlangen nach Sex schnell mal aus. Auch Medikamente oder Hormone können die Lust auf Sex beeinflussen. Das Buch WEIBLICH, SINNLICH, LUSTVOLL von Elia Bragagna widmet sich neben der Aufklärung über das weibliche Geschlecht ausführlich den verschiedensten sexuellen Problemen, die auftreten können, deren Ursachen und möglichen Lösungsansätzen zur Bewältigung. Die Webseite www.sexmedpedia.com bietet ebenfalls ein umfangreiches Nachschlagewerk mit Literaturempfehlungen und Artikeln von SpezialistInnen zu Gesundheit/Krankheit und Sexualität/Sinnlichkeit.
Doch nochmals zu Deiner Frage. Eine Blasenentzündung ist eine durch Bakterien verursachte Infektion der Harnblasenschleimhaut, welche einen verstärkten, schmerzhaften und häufigeren Harndrang und starke brennende Schmerzen beim Urinieren zur Folge hat. Vor allem bei häufigem heftigem Geschlechtsverkehr steigt die Gefahr einer Infektion. Deshalb nennt man sie auch Honeymoon-Zystitis. Aber auch selten stattfindender Verkehr kann die Ursache sein. Durch die mechanische Reibung beim Geschlechtsverkehr können vor allem Deine eigenen natürlich vorhandenen Bakterien der Geschlechtsregion in die Harnröhre gelangen. Auch hormonelle Veränderungen wie die Wechseljahre können Harnwegsinfekte begünstigen. Die erste Massnahme ist, auch wenn nicht sehr romantisch, nach dem Geschlechtsverkehr aufs WC zu gehen und die Blase zu leeren. Der Urin wird dann die Bakterien aus- und wegschwemmen. Als grundsätzliche Massnahmen bei Neigung zu Blasenentzündung gilt zudem - viel trinken. Als Vorbeugung, aber auch im Fall einer bereits bestehenden Entzündung, selbst wenn das Wasserlösen schmerzt.
Es könnte helfen, die Art und Weise der Erregung für Dich so zu gestalten, dass Du nicht ausschliesslich durch mechanische Reibung aussen an der Klitoris oder schnelles penetrieren in der Vagina drin zum Höhepunkt kommst. Sorge Du selbst durch Bewegungen des Beckens und des Beckenbodens und Dein Mann bei Dir mit vielfältigen sinnlichen Berührungen am Körper, der ganzen Vulva und auch innen in der Vagina für eine gute Erregung, bevor er in Dich eindringt. Wie genau das alles gehen könnte, kannst Du im bestellten Buch nachlesen.
Also viel Vergnügen beim Lesen und ausprobieren. Herzlich - Veronika
Vorbeugende Maßnahmen um einer Blasenentzündung vorzubeugen:
- Ausreichend trinken, bei Neigung zum Harnwegsinfekt kann auch bereits prophylaktisch Preiselbeersaft oder Cranberrysaft getrunken werden.
- Generell regelmäßig und nach Möglichkeit vollständig die Blase entleeren, damit sich darin keine Bakterien ansiedeln.
- Unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren.
- Regelmäßige aber nicht übertriebene Intimhygiene, um die natürliche Flora im Genitalbereich zu erhalten, keine Intimsprays oder zu aggressive Duschgels verwenden, keine Scheidenspülungen vornehmen.
- Auf der Toilette immer von vorne nach hinten wischen, ebenfalls nach dem Duschen immer von vorne nach hinten abtrocknen.
- Bei Neigung zu Blasenentzündung am besten Baumwollunterwäsche tragen, da synthetische Materialien ein feuchtwarmes Mikroklima schaffen, das das Wachstum von Bakterien und Pilzen fördert.
- Den Unterleib warm halten, nasse Badesachen sofort wechseln und nicht auf zu kaltem Boden sitzen.
- Beim Geschlechtsverkehr kein mit einem Spermizid beschichtetes Diaphragma oder andere Spermizide verwenden.
Quelle: www.sexmedpedia.com