Veronika Schmidt
Jede*r soll lieben dürfen, wen sie/er will, gemäss der sexuellen Anziehung oder Orientierung, sofern es erwachsene Menschen betrifft. Deshalb befürworte ich grundsätzlich «Ehe für Alle». Die Möglichkeit der Heirat für homosexuelle Paare stellt eine Berechtigung dar und nimmt niemandem etwas weg.
Jede*r soll zudem der persönlich empfundenen (sexuellen) Identität individuellen Ausdruck verleihen dürfen, so wie es gefällt, selbst dann, wenn diese Identität nicht der Biologie entspricht. Heute sind die weiblich-männlich Stereotype fliessend geworden, vor allem in der Modewelt. Doch trotz alledem – und das ist die entscheidende Krux an der Sache – kann man biologisch gesehen nicht einfach werden, wer man sein möchte.
Auch mittels massiver hormoneller und operativer Eingriffe wird man biologisch nicht einfach, wer man sein will. Zudem können durch Operationen die Sexualität, das sexuelle Empfinden, also das erotische Potenzial unter Umständen nachhaltig beeinträchtigt werden, ebenso die Fruchtbarkeit. Jede Operation kann unempfindliches oder schmerzhaftes Narbengewebe hinterlassen und damit der sexuelle Lust abträglich sein. Zudem – Angleichung an das gefühlte und gewünschte Geschlecht macht nicht zwingend glücklich, weil mentale Gesundheit von vielen Faktoren abhängt.
ZEITERSCHEINUNG «PASSEND MACHEN»
Unsere westliche Gesellschaft macht sich gerade passend. Wir sollten unter dem Aspekt der sexuellen Vielfalt einen Blick auf die gesamte Schönheitsoptimierung werfen. Diese macht vor keinem einzigen Körperteil Halt. Einerseits empören wir uns im Westen über Beschneidungspraktiken, lassen aber aus ästhetischen Gründen an unseren Scheidenlippen herumschnippeln oder Penisse verlängern und nehmen damit in Kauf, in der Sexualität weniger zu spüren. Auch Brustoperationen können die sexuelle Empfindungs- und damit Erregungsfähigkeit einschränken, wenn die Brustwarze und die davon ausgehenden Nervenverbindungen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Augenscheinlich haben wir nicht begriffen, dass es in der Sexualität nicht darauf ankommt, wie es aussieht, sondern wie es sich anfühlt.
Hand aufs Herz – wir unterziehen uns dem gesellschaftlichen Optimierungszwang. Wir machen uns unter grossen Anstrengungen «passend» entsprechend unserem gewünschten Selbstbild. Wenn’s sein muss operativ, ohne Rücksicht auf Verlust, egal wie es sich danach anfühlt oder nicht mehr anfühlt.
Grundsatzkritik an der Operationswut betrifft auch den Umgang mit Intersexualität in der Vergangenheit. Ein uneindeutiges Erscheinungsbild der Genitalien bei Säuglingen wurde durch medizinische Maßnahmen «passend» gemacht, was meistens «weiblich» bedeutete, weil einfacher «herzustellen». Auch heute ist es offenbar immer noch nicht selbstverständlich, intersexuelle Kinder einfach sein und werden zu lassen, wie sie sind, damit sie ihre Biologie und Identität ab der Pubertät selbst in Einklang bringen können. Die Gesellschaft will Menschen «passend machen», oder ihnen «Passung» versprechen, nicht nur in der Orientierung oder Anziehung (Konversionstherapien von Homo- zu Heterosexualität), sondern verheerenderweise auch in der Biologie, womit die Identität scheinbar zu einer wählbaren Option wird.
Trotz der Bedenken gibt es einige Menschen, die so sehr an der Diskrepanz zwischen ihrem biologischen und gefühlten Geschlecht leiden, dass sie sich einer Geschlechtsangleichung unterziehen. Eine solche individuelle Entscheidung kann man zwar aus obgenannten Gründen in Frage stellen, aber der betroffene Mensch ist grundsätzlich zu akzeptieren. Und dennoch sind wir gerade im Begriff, durch die Akzeptanz der Machbarkeit in Bezug auf die sexuelle Identität unsere Gesellschaft nachhaltig zu verändern.
LINKS UND RECHTS VOM PFERD GEFALLEN
Unsere Gesellschaft wird bunter und vielfältiger – was schön und begrüssenswert ist. Veränderungen werden oft durch eine laute Gruppe Unzufriedener initiiert, die sich, logisch, Gehör verschaffen. Doch uneingeschränkte Loyalität zur «Lobby der Vielfalt» hat grosse Probleme kreiert, die wir hinterfragen und korrigieren sollten.
Das Verhältnis ist ein Problem
Rund 10 Prozent aller Menschen ordnen sich in der Sexualität nicht eindeutig dem klassischen männlich-weiblich-heterosexuell Schema zu und versammeln sich unter dem Dach der LGBTQ+ Bewegung. Diesen gegenüber stehen rund 90 Prozent Menschen, die sich eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugehörig und zum Gegengeschlecht sexuell hingezogen fühlen.
Die LGBTQ+ Bewegung kämpft berechtigt gegen bestehende Ressentiments, gegen Diskriminierungen und für Akzeptanz. Darin wird sie unterstützt von gesellschaftlichen und politischen Interessengruppen. Doch nun zeigt sich in der Handhabung, dass die Durchsetzung der Anliegen dieser 10 Prozent auf Kosten hart erkämpfter Errungenschaften viel grösserer Gruppen geschieht, allen voran von Kindern und Frauen – und ebenfalls auch auf Kosten von Gruppen innerhalb von LGBTQ+. Vor allem deshalb, weil wir nicht unterscheiden zwischen Biologie, Identität und Anziehung oder Orientierung.
Aufklärung sollte die Mehrheit in den Fokus rücken, nicht die Minderheit
Interessanterweise fallen hier progressive Aufklärung und konservativer Glaube vom selben Pferd. Seit langer Zeit definieren Kirchen ihre Sexualethik vorwiegend über das Thema Homosexualität – und werden in der Öffentlichkeit auch entsprechend wahrgenommen. Doch es gelang der konservativen Kirchenwelt nie wirklich, eine die Selbstverantwortung des einzelnen Menschen stärkende Sexualethik zu entwickeln und hilfreiches Sexwissen für die 90 Prozent heterosexueller Christen zur Verfügung zu stellen.
Genau denselben Fehler macht die progressive Aufklärung. Sie lehrt Kinder und Jugendliche die sexuelle Vielfalt von 10 Prozent der Menschen in einer Weise, dass diese denken, sie müssten ihre sexuelle Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder ihre sexuelle Anziehung wählen. Dadurch werden sie in ihrer Identität verunsichert statt bekräftigt. Auch diese Bewegung schafft es offenbar nicht, Sexualwissen zu vermitteln, welches vorwiegend Biologie und Identität einer Mehrheit von Kindern und Jugendlichen stärkt und trotzdem gleichzeitig die anderen 10 Prozent in der Akzeptanz positiv besetzt. Vermutlich, weil sie sich der LGBTQ+ Community verpflichtet fühlt. Denn LGBTQ+ Aktivist*innen stellen Identität stärkende Bemühungen aufgrund der Biologie in Frage und brandmarken sie als diskriminierend. Doch damit läuft etwas gehörig schief. Eine nötige Abgrenzung in der Aufklärung von Biologie, Identität und Anziehung/Orientierung ist dringend geboten.
DIE GEFÄHRLICHE VERLEUGNUNG DES GESCHLECHTS
Die folgenden Ausführungen entstammen einem Artikel aus “The Wall Street Journal” von Colin M. Wright, Evolutionsbiologe am Penn State und Emma N. Hilton, Entwicklungsbiologin an der Universität Manchester, mit dem Untertitel: «Die Transgender-Ideologie schadet Frauen, Schwulen – und insbesondere weiblichen Jungen und männlichen Mädchen.», The Dangerous Denial of Sex: Transgender ideology harms women, gays—and especially feminine boys and masculine girls.
Wright und Hilton benennen skurrile Auswüchse der Transgender-Ideologie als gefährliche anti-wissenschaftliche Trends, die das biologische Geschlecht geradezu abstreiten. Dabei wird aufgrund der Intersexualität behauptet, biologische Kategorien von männlich und weiblich seien ein «Spektrum» und daher «soziale Konstrukte». Demzufolge seien Mann Frau lediglich willkürliche Gruppierungen und jeder Mensch unabhängig von Genetik oder Anatomie frei, sich als Mann oder Frau zu identifizieren oder gar eine neue maßgeschneiderte «Geschlechtsidentität» zu kreieren.
Weiter erklären Wright und Hilton, dass beim Menschen die reproduktive Anatomie bei der Geburt in mehr als 99,98% der Fälle eindeutig männlich oder weiblich ist. «Zu behaupten, diese Argumentationslinie habe keine Realitätsgrundlage, ist nicht nur eine ungeheure Untertreibung. Sie ist in jeder nur denkbaren Weise falsch.» Sie sagen: Die evolutionäre Funktion dieser beiden Anatomien besteht darin, die Fortpflanzung durch die Fusion von Sperma und Eizellen zu unterstützen. Beim Menschen gibt es keine dritte Art von Geschlechtszelle, und daher gibt es kein Geschlechtsspektrum oder zusätzliche Geschlechter, die über Männer und Frauen hinausgehen. Das Geschlecht ist binär.
Doch es gibt einen Unterschied zwischen den Aussagen, dass es nur zwei Geschlechter gibt (wahr) und dass jeder exakt als männlich oder weiblich eingestuft werden kann (falsch). Die Existenz von nur zwei Geschlechtern bedeutet nicht, dass das Geschlecht niemals mehrdeutig ist (siehe vorangehender BLOG). Nicht jeder müsse dem einen oder anderen Geschlecht zugeordnet werden können, sagen Wright und Hilton, damit das biologische Geschlecht funktional binär ist. Etwas anderes anzunehmen, indem man sekundäre Geschlechtsmerkmale mit dem biologischen Geschlecht selbst verwechsle, sei kategorisch falsch.
Die Realität des biologischen Geschlechts zu leugnen und durch subjektive «Gender-Identität» zu ersetzen, ist nach Wright und Hilton nicht nur eine exzentrische akademische Theorie, sie wirft auch ernsthafte Menschenrechtsbedenken für schutzbedürftige Gruppen auf, darunter Frauen, Homosexuelle und Kinder.
Frauen haben hart für sexuellen Rechtsschutz gekämpft
Es braucht nach wie vor sichere Räume für Kinder und Frauen. Räume, die erforderlich sind aufgrund der allgegenwärtigen Bedrohung durch männliche Gewalt und sexuelle Übergriffe. Zum Schutz auch vor (bereits geschehenen und dokumentierten) Übergriffen durch Trans-Frauen, die ihre kriminelle Energie oder fehlgeleitete Sexualität hinter dem Trans-Sein verbergen, auch zum Schaden anderer Transgender. Doch dazu mehr im nachfolgenden BLOG.
Es braucht nach Wright und Hilton auch separate Sportkategorien und ebenso Gesetze, um Frauen vor Diskriminierung am Arbeitsplatz und anderswo zu schützen. Die Unwahrheit, dass das Geschlecht in subjektiver Identität statt in objektiver Biologie wurzle, mache es unmöglich, all diese geschlechtsspezifischen Rechte durchzusetzen. Bereits wurden erste Urteile zu Ungunsten von Frauen gefällt, die sich weigerten, Trans-Frauen als Frauen anzuerkennen. Die Bestsellerautorin JK Rowling, “Harry Potter”, erntete einen medialen Shitstorm, weil sie auf Twitter die britische Forscherin Maya Forstater verteidigte, die ihren Job verlor, weil sie etwa schrieb, dass Menschen ihr biologisches Geschlecht nicht ändern können. Rowling twitterte:
Dress however you please.
Call yourself whatever you like.
Sleep with any consenting adult who’ll have you.
Live your best life in peace and security.
But force women out of their jobs for stating that sex is real?
#IStandWithMaya #ThisIsNotADrill
«Ausgelöschte» Homosexualität
Die Verweigerung des biologischen Geschlechts löscht nach Wright und Hilton auch die Homosexualität aus, da die gleichgeschlechtliche Anziehung ohne die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern bedeutungslos sei. Sie sagen, viele Aktivisten definierten Homosexualität heute eher als Anziehungskraft auf die „gleiche Geschlechtsidentität“ als auf das gleiche Geschlecht. Diese Ansicht stehe im Widerspruch zum wissenschaftlichen Verständnis der menschlichen Sexualität.
Lesben würden als «Fanatikerinnen» denunziert, weil sie ihre bisherige Zurückhaltung gegenüber Männern zum Ausdruck gebracht hätten, die sich als Frauen identifizieren. Die erfolgreiche Normalisierung der Homosexualität könne so leicht untergraben werden, indem man sie in eine unhaltbare Ideologie einbinde.
Am anfälligsten für Sexualverleugnung sind Kinder
Wenn Kindern beigebracht wird, dass das Geschlecht auf Identität statt auf Biologie beruht, können Geschlechtskategorien leicht mit rückschrittlichen konservativen Stereotypen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Konflikt geraten. Denn männliche Mädchen und weibliche Jungen können bezüglich ihres eigenen biologischen Geschlechtes verwirrt werden. In ihrer Hirnstruktur männlich geprägte Mädchen könnten denken, sie wären Knaben im falschen Körper. Und in ihrer Hirnstruktur weiblich geprägte Jungs könnten entsprechend meinen, sie wären Mädchen in einem männlichen Körper. (Siehe vorangehenden BLOG «männlich-weiblich-kompliziert» zu Biologie – Identität – Anziehung oder Orientierung.) Der dramatische Anstieg von «geschlechtsdysphorischen» Jugendlichen in Kliniken – insbesondere jungen Mädchen – spiegelt wahrscheinlich diese neue kulturelle Verwirrung wider.
Wir sollten durch Erziehung und Aufklärung unsere Kinder in ihrem biologischen Geschlecht Cis-bestärken. Dafür aber sollten wir nicht unter Diskriminierungsvorwürfe geraten. Doch ganz eigentlich ist die Panik noch ganz woanders angebracht.
Die grösste sexuelle Verwirrung, stellen Sexologen fest, erfahren Kinder in der Familie durch fehlende Geborgenheit, durch fehlendes (emotionales) Gehaltensein, was ein körperliches “Nicht-zu-Hause-sein” bewirkt.
Es wird daher vermutet, dass nicht allein die fehlgeleitete Gender-Ideologie für steigende Zahlen von Trans-Jugendlichen verantwortlich ist, sondern die erlebte Verwahrlosung von Kindern in der Familie und Gesellschaft. Denn gut aufgeklärte Jugendliche können „Diverses“ einordnen. Und Vorbehalte gegenüber „Diversem“ sind vor allem der mangelnden Aufklärung geschuldet.
Mehrheit der Jugendlichen wächst über Dysphorie hinaus
Die große Mehrheit der geschlechtsdysphorischen Jugendlichen wächst während der Pubertät über ihre Dysphorie hinaus. Viele identifizieren sich schließlich als homosexuelle Erwachsene. Deshalb zementieren Affirmationstherapien zur Festigung der geschlechtsübergreifenden Identität oder Hormontherapien, um die Pubertät zu blockieren, um «Zeit zu kaufen», eher das Gefühl der Dysphorie. Und sie können zudem betroffenen Jugendlichen bestärken, sich unumkehrbaren Operationen zu unterziehen und dauerhafte Unfruchtbarkeit in Kauf zu nehmen.
Diese Pathologisierung des sexuell atypischen Verhaltens sei äusserst besorgniserregend und rückschrittlich, sagen Wright und Hilton. Sie hätten Ähnlichkeit mit den homosexuellen «Bekehrungstherapien», nur dass jetzt Körper statt Geist umgewandelt werden sollen, um Kinder in eine «richtige» Ausrichtung mit sich selbst zu bringen.
Der Auflösung errungener Menschen-, Frauen- und Kinderrechte entgegenstehen
«Die Zeit der Höflichkeit in dieser Frage ist vorbei», sagen Wright und Hilton. Biologen und Mediziner müssten sich für die empirische Realität des biologischen Geschlechts einsetzen. Wenn massgebliche wissenschaftliche Institutionen empirische Tatsachen im Namen der sozialen Anpassung ignorierten oder leugneten, sei dies ein ungeheurer Verrat an der wissenschaftlichen Gemeinschaft, die sie vertreten. Es untergrabe das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft und sei enorm gefährlich für die am stärksten gefährdeten Personengruppen.
Doch – Achtung Doppelmoral! Es prüfe sich auf Herz und Nieren, wer sich der Auflösung der entsprechenden Rechte entgegenstellen will, ob er sie überhaupt bejaht. Denn man wird nicht glaubwürdige Repräsentanten im Kampf für eine Gerechtigkeit und für Rechte, die man im Grunde ablehnt.
Noch immer gibt es Protagonisten einer konservativen Lebenswelt, die Frauen- und Kinderrechte nicht den Menschenrechten gleichgesetzt sehen wollen. Oder die sogar Menschenrechte als humanistisch, sprich ungöttllich anzweifeln. Noch immer haben Staaten wie die Schweiz zwar die Kinderrecht ratifiziert, wollen aber trotzdem nicht die Prügelstrafe verbieten. Viele Christen, auch in Deutschland, sehen durch ein solches Verbot beispielsweise ihre Elternrechte bedroht.
Oder plötzlich nennen sich konservative Christinnen in Abgrenzung zu neueren «gender-feministischen» Strömungen «Alt-Feministinnen», was ein schlechter Witz ist! Der Feminismus war die letzten 150 Jahre für die konservative Glaubenswelt das Feindbild schlechthin. Feminismus ist vielschichtig und muss differenziert werden. Doch im Anliegen war und ist er immer dasselbe geblieben: Er setzt sich für die Anliegen der Frau ein und zwar für uneingeschränkte Gleichberechtigung. Doch davon wollten konservative Christ*innen bisher nichts wissen. Nichts wissen von der Gleichstellung der Frau als Selbstverständlichkeit und nichts wissen von sexueller Gerechtigkeit für Alle. Also nein – «Alt-Feministin» ist für die gesellschaftlichen, politischen und missionarischen (Vor)Kämpferinnen der bedingungslosen Gleichberechtigung der Geschlechter reserviert. Allen voran für Alice Schwarzer, Alt-Feministin der Gegenwart. Auch sie wird in ihrer alt-feministischen Haltung von progressiv-aggressiven Kreisen angefeindet, weil sie gegen Prostitution, gegen Pornografie und gegen Verschleierung der Frau (auch gegen das Kopftuch), gegen das Patriarchat anschreibt.
EIN «WC FÜR ALLE»? KEIN PROBLEM, SOLANGE ES AUCH NACH GESCHLECHTERN GETRENNTE WCs GIBT
In manchen Grundschulen in England, Holland und skandinavischen Ländern gibt es zusätzlich zu den bisherigen Toiletten solche für «Diverse». Deutschsprachige Schulen denken sie an. In der Schweiz gibt es einige öffentliche «WC für Alle», alternativ zu den ebenfalls vor Ort vorhandenen geschlechtergetrennten Toiletten. Das ist in Ordnung, solange es eine wählbare Option bleibt. Aber nicht, wenn geschlechtergetrennte WC-Anlagen, Garderoben und Duschräume aufgehoben werden. Wie zum Teil so an Schulen in England geschehen. Was zur Folge hatte, dass Mädchen nicht mehr zu Toilette gingen, weil sie sich nicht geschützt fühlten. Mit gesundheitlichen Folgen wie Harnwegsinfektionen und Nierenbeckenentzündungen. Mädchen schwänzten während ihrer Mens-Tage die Schule. In der Folge gingen Eltern glücklicherweise auf die Barrikaden.
Diese Einschränkung der Freiheit und Sicherheit für Mädchen darf nicht sein. Das erinnert an Berichte aus Indien, wo Mädchen zum Zeitpunkt des Einsetzens der Menstruation die Schule abbrechen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre “Tage” handhaben sollen. Weil es keine Schutzräume gibt, weil sie sich schämen, weil sie unwissend sind, niemand sie instruiert. Weil sie mit ihrem Frauwerden allein gelassen werden. Weil sie keine Hygieneprodukte wie Binden kaufen können und auch keine Menstruationstassen besitzen. Weil sie sich mit Stofffetzen behelfen müssen. Und es mahnt an die indischen Frauen, die als Erwachsene (auf Anraten der Arbeitgeber) die Gebärmutter entfernen lassen, damit sie an ihrem Arbeitsplatz nie fehlen.
Ohne Menschen der LGBTQ+ Bewegung zu diskriminieren, sollten wir uns der Probleme bewusst werden, die Forderungen der Bewegung auslösen. Nicht die Menschen sind das Problem, sondern wie wir ihre Anliegen handhaben. Es darf keine Diskriminierung einer Mehrheit geben. Es dürfen keine hart erkämpften Errungenschaften von Frauen und Kindern geopfert werden.
Dieser BLOG ist die Fortsetzung von
ON THE BASIS OF SEX: MÄNNLICH - WEIBLICH - KOMPLIZIERT
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